Vorteile und Kosten Langversion T-Straßenbahnwagen

Anfrage
der CDU-Fraktion


Vorteile und Kosten Langversion T-Straßenbahnwagen

Nachdem im Jahr 2018 die VGF neue Straßenbahnwagen der Baureihe T bestellt hat,
werden die Fahrzeuge jetzt nach und nach ausgeliefert und kommen ab Dezember 2022
zum Einsatz. Neben einer Kurzversion mit 31,5 Metern Länge werden auch 34 Wagen in
einer Langversion mit 40 Metern Länge beschafft. Die Langversion bietet zusätzlichen
Platz für 57 Fahrgäste und schafft damit eine Kapazitätserweiterung im Straßenbahnbetrieb,
ohne zusätzliches Fahrpersonal und zusätzliche Zugfolgen in kürzerem Takt einsetzen
zu müssen. Davon werden die Fahrgäste auf stark nachgefragten Linien, etwa die
Linie 11, profitieren. Um diesen nennenswerten Vorteil zu erzielen, sind andererseits Investitionen
in Haltestellen, Gleisanpassungen und Werkstätten notwendig, um die längeren
Fahrzeuge im vorhandenen Streckennetz bewegen und um die erforderlichen Wartungen
und Instandsetzungen vornehmen zu können. Angesichts der stark ansteigenden
Kosten für den ÖPNV, die beim wirtschaftlichen Jahresergebnis der VGF zu immer größeren
Unterdeckungen führen, ist es sinnvoll und notwendig, die finanziellen Auswirkungen
von Entscheidungen im Vorhinein gründlich zu prognostizieren und im Nachhinein zu überprüfen.


Vor diesem Hintergrund fragen wir den Magistrat:


a) Welcher Kapazitätsgewinn und welche organisatorischen Erleichterungen für den
Straßenbahnbetrieb werden durch die Langversion des T-Straßenbahnwagen erwartet?


b) Zu welchen betrieblichen Kostenreduzierungen führt der Einsatz der Langversion
gegenüber einem Einsatzkonzept mit kürzeren Fahrzeugen bei gleicher Bedienungsqualität/
Fahrgastkapazität?


c) Wie hoch sind die gesamten Beschaffungskosten für die T-Wagen bei einem Betrieb
ausschließlich mit Kurzwagen gegenüber dem vorgesehenen Einsatz von Kurz- und
Langversion?


d) Welche Anpassungen bei Haltestellen und Gleisen sind für den Einsatz der Langversion
notwendig? Wie hoch sind die dafür entstehenden Kosten?

e) Welche zusätzlichen Arbeitsschritte in den Werkstätten sind allein wegen der größeren
Länge der Langversion notwendig? Wird dadurch der Zeitaufwand für Wartung
und Instandsetzung erhöht? Welche organisatorischen sowie betrieblichen
Anpassungen und welche Umbauten sind in den Werkstätten notwendig? Welche
zusätzlichen Betriebs- und Investitionskosten entstehen dadurch?


Dr. Nils Kößler
Fraktionsvorsitzender


Anfragestellerinnen und Anfragesteller:
Stv. Frank Nagel
Stv. Dr. Veronica Fabricius
Stv. Sabine Fischer
Stv. Dr. Sascha Vogel