Loizides: Meisterberufe im Handwerk wieder ausbauen

CDU-Fraktion sieht Fehleinschätzung im „Policy Brief“ der Monopolkommission

Frankfurt am Main, 28. Januar 2019 - Die wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion im Römer, Christiane Loizides, kritisiert die Monopolkommission der Bundesregierung, die eine Ausweitung des Meisterzwangs zu verhindern versucht.
Christiane Loizides, Stadtverordnete, Vorsitzende der CDU DornbuschChristiane Loizides, Stadtverordnete, Vorsitzende der CDU Dornbusch

Die Stadtverordnete weist auf die Bedeutung des Meisterbriefs für die Fachkräftesicherung und als Qualitätsnachweis für den Verbraucher hin. „Es ist ja schön und gut, wenn Kommissionen von ihren Schreibtischen aus Handlungsempfehlungen geben. Im Falle des Meisterbriefs kann ich diese Stellungnahme nur als weltfremd betrachten. Schon der Vergleich der Umsatzahlen von Meisterbetrieben im Kammerbezirk Frankfurt/Rhein-Main und Nicht-Meisterbetrieben zeigt:

Der Meisterbrief steht bei den Kunden sehr hoch im Kurs, und eine Rückkehr zum Meisterbrief in bestimmten Gewerken wird keine Verschlechterung der Marktbedingungen bringen, sondern die Wirtschaft ankurbeln“, so Loizides.

Der Neugründungsboom nach der Deregulierung von 2004, mit der Rot-Grün unter Bundeskanzler Schröder für 53 der 94 Handwerksberufe den Meisterzwang aufgehoben hatte, um den Zugang für Existenzgründer im Handwerk zu erleichtern, beschränkt sich nach Ansicht der CDU-Wirtschaftspolitikerin auf einige wenige Gewerke wie zum Beispiel Fliesenleger, Raumausstatter oder Gebäudereiniger. „Während die Zahl der neu gegründeten Unternehmen und Ich-AGs im deregulierten Bereich bald nach dem schlagartigen Boom vor 15 Jahren wieder deutlich gesunken ist, haben sich die meistergeführten Unternehmen am Markt gehalten. Und von den Beschwerden über Pfusch etwa bei den Fliesenlegern kann der Präsident der Handwerkskammer in Frankfurt ein Lied singen. Das kann im Interesse einer nachhaltigen Wirtschaft so nicht weitergehen, und deshalb ist es richtig, dass die Bundesregierung die klassischen handwerklichen Berufsbilder weiter fördern und zur Meisterpflicht zurückkehren will“, sagt die CDU-Stadtverordnete.

Mit Blick auf den allseits beklagten Fachkräftemangel und die zunehmende Akademisierung der Gesellschaft ist für Loizides die Anmerkung wichtig, dass in Deutschland nicht die zulassungsfreien Berufe im Handwerk die Ausbildungsbetriebe für den Fachkräftenachwuchs sind, sondern mit rund 95 Prozent die noch verbliebenen zulassungspflichtigen Gewerke, nämlich die Meisterbetriebe. „In den Gewerken, in denen der verpflichtende Meisterbrief 2004 abgeschafft wurde, ist die Ausbildungsleistung seitdem um über 20 Prozent gesunken.

Das bestreitet sogar die Monopolkommission nicht. Deshalb kommt es aber darauf an, unser auch international anerkanntes, überbetriebliches duales Ausbildungssystem und seine tragenden Strukturen zu stärken, und dazu gehört eben vor allem die Meisterprüfung“, so Loizides.

Aus Frankfurter Sicht begrüßen wir deshalb sehr nachdrücklich die Absicht von CDU/CSU und SPD, den Meisterbrief wieder aufzuwerten. „Wer den Meisterbrief in Frage stellt, zündelt an unserem erfolgreichen Ausbildungssystem, raubt jungen Menschen Beschäftigungsperspektiven und gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes“, so Loizides abschließend.