Fehlzeitenforschung und Präventionsstrategien gegen Krankenstand

Antrag
der CDU-Fraktion

Fehlzeitenforschung und Präventionsstrategien gegen Krankenstand

Die Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen:


Der Magistrat wird aufgefordert, eine systematische, anonymisierte Studie zu krankheitsund motivational bedingten Fehlzeiten zu erstellen, die dann als Grundlage für die Ausarbeitung für noch gesündere Bedingungen am Arbeitsplatz und Präventions-Strategien für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Frankfurt dienen kann.

Begründung

Die durchschnittlichen Krankheitstage von Bediensteten der Stadtverwaltung lagen im Jahre 2020 bei 29 Tagen. Mit dieser hohen Zahl liegt  der Krankheitsstand der Stadt Frankfurt weit über dem deutschen Durchschnitt. Vor allem stieg der Krankenstand der städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesem Kalenderjahr leicht an, während nach der Auswertung des Dachverbandes der Betriebskrankenkassen sowie des Informationsdienstes des Instituts der deutschen Wirtschaft der Krankenstand im Pandemiejahr 2020
deutschlandweit leicht sank.

Für die Stadt Frankfurt bedeutet der im Vergleich zum deutschen Durchschnitt hohe Krankenstand, dass Bedienstete mehr Tage durch Krankheit als durch Urlaub fehlen. Die hohe Anzahl der Krankheitstage bedeutet vor allem für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch für die Stadt als Arbeitsgeber (durch die Weiterzahlung des Gehalts bis zu sechs Wochen) eine Belastung.

Um für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein gesünderes Arbeitsumfeld zu schaffen, sind folgende Schritte zur Analyse notwendig:

1. Eine Fehlzeitenforschung krankheitsbedingter sowie motivational bedingter Abwesenheiten mit einer Statistik unter anderem, welche Berufs- sowie Altersgruppen besonders betroffen sind.

2. Eine Befragung nach psychischen, psychosomatischen und emotionalen Beschwerden. Diese (z. B. Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen, Niedergeschlagenheit, Nervosität) nahmen durch den Umbruch in der Arbeitswelt auf Grund der Pandemie überdurchschnittlich zu und führen zu langen Krankheitszeiten.                                                                                                                         

3. Eine stichpunktartige Studie unter den Bediensteten der Stadt zur Krisenbewältigung ihres Arbeitsgebers: Das „wissenschaftliche Institut der AOK“ beleuchtet in einer Studie und dem letzten Fehlzeiten-Report eindrücklich, dass Beschäftigte, die ihre Arbeitgeber in der Coronakrise als besonders anpassungsfähig, ihre Führungskräfte als Unterstützung, den Zusammenhalt im Betrieb, also insgesamt die „Unternehmens- Resilienz“, als gut erlebt haben, selbst eine höhere Resilienz und weniger gesundheitliche Beschwerden sowie Fehltage aufwiesen.


Im ersten Schritt sollen diese Untersuchungen einer Bestandsaufnahme dienen, um dann
in einem zweiten Schritt präventive Strategien gezielt für die Gesundheitsförderung einleiten
zu können.

Dr. Nils Kößler
Fraktionsvorsitzender

Antragstellerinnen und Antragsteller:
Stv. Dr. Veronica Fabricius
Stv. Carolin Friedrich
Stv. Ulf Homeyer
Stv. Ömer Zengin