Kindernet benutzerfreundlich und bedarfsgerecht ausbauen

Antrag
der CDU-Fraktion


Kindernet benutzerfreundlich und bedarfsgerecht ausbauen

Die Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen:


Der Magistrat wird aufgefordert, die Plattform „Kindernet“ unter folgenden Gesichtspunkten
bedarfsgerecht auszubauen sowie benutzerfreundlicher und transparenter zu gestalten:


1. Einrichtung eines Ampelsystems o.ä., um die Belegung der und die Anzahl von
Vormerkungen bei den Einrichtungen transparent anzuzeigen;


2. mehr Transparenz durch regelmäßige Rückmeldungen und Aktualisierungen an Eltern;


3. vereinfachte Suche von und Kontaktaufnahme zu Tagespflegepersonen; Anzeige
von Straße (ohne Hausnummer), freien Kapazitäten und angebotenen Stundenpaketen;


4. Möglichkeit für die Einrichtungen, Eltern auch vorübergehende Absagen oder andere
Benachrichtigungen zukommen zu lassen;


5. Anzeige des geplanten Datums für freiwerdende Plätze/mögliche Betreuungsbeginnzeitpunkte
durch Einrichtungen;


6. Anzeige der Anzahl der voraussichtlich im Jahresverlauf freiwerdenden Plätze;


7. Möglichkeit für Betreuungseinrichtungen zur Kontaktpflege und Rücksprache mit
anderen Betreuungseinrichtungen im Stadtteil;


8. Vergabe von Hortplätzen in Zusammenarbeit mit der zuständigen Grundschule;
9. Generierung von internen Bedarfs- und Planungsdaten für die Kindertagesstättenentwicklungsplanung
der Stadt Frankfurt durch tagesaktuelle Ausweisung von Daten für die Leitungen der Betreuungseinrichtungen und zuständige städtische Mitarbeiter/innen, zum Beispiel:

a) Anzahl der verfügbaren Plätze vs. Anzahl der Erstwunsch-Vormerkungen.
b) Vorhandensein oder Fehlen räumlicher und personeller Möglichkeiten zu
einer Erhöhung der Gruppenanzahl in einer Einrichtung.


Begründung


Der anstehende Systemwechsel des Kindernets zu einem neuen technischen Anbieter bietet
eine Chance, das Kindernet endlich transparenter und benutzerfreundlicher zu machen,
die Funktionen auszuweiten und an aktuelle Bedarfe der Nutzer/-innen aber auch
der Kindertagesstättenentwicklungsplanung anzupassen. Das System ist eine gute Idee,
doch leider haben sich mit den Jahren viele Schwächen gezeigt. Eltern müssen zum Teil
eine hohe Anzahl von Vormerkungen erstellen, da sie keinerlei Rückmeldung darüber erhalten,
ob die Einrichtung, in die sie ihr Kind gerne schicken würden, zum gewünschten
Betreuungszeitpunkt überhaupt über freiwerdende Plätze verfügt, wie viele andere Eltern
dort vorgemerkt („auf der Warteliste“) sind oder wie seitens der Einrichtung die Planung
ist. Auch Einrichtungen können Eltern nur eine Zusage und ein Platzangebot schicken.
Wenn beispielsweise aber ein Kindergarten voll belegt ist und klar ist, dass alle Kinder
erst zum Schuljahreswechsel die Einrichtung verlassen, kann der Kindergarten einer Familie,
die z.B. im Januar einen Betreuungsbeginn wünscht, nicht einmal rückmelden, dass
dies erst im August möglich ist. Es muss daher die Möglichkeit für Einrichtungen geben,
auch Absagen schicken zu können bzw. anders mit den Eltern in Kontakt treten zu können.
Durch ein Ampelsystem oder die Angabe von bereits bestehenden Vormerkungen einer
Einrichtung, könnte die Auslastung für Eltern auch schon bei der Anmeldung transparent
gemacht werden und so verhindert werden, dass sich Eltern bei Einrichtungen anmelden,
die bereits sehr überfüllt sind.


Die Einrichtungen wünschen sich zudem seit Jahren eine Aufhebung des „Kontaktverbots“
zu benachbarten Betreuungseinrichtungen. Die Möglichkeit zu einem Austausch wäre sehr
wichtig für die Vernetzung im Stadtteil und auch für die betreuten Kinder von großem
Vorteil, zum Beispiel um zu verhindern, dass Freundschaften beim Wechsel der Einrichtung
auseinandergerissen werden.


Hortplätze sollten prinzipiell zusammen mit der zuständigen Grundschule vergeben werden
bzw. sollte der Prozess langfristig ganz an Koordinatoren an Grundschulen ausgelagert
werden. Denn diese haben die beste Übersicht darüber, wie viele Kinder an der
Grundschule in die Erweiterte Schulische Betreuung gehen können und wie viele einen
Hortplatz benötigen. Außerdem könnten Kinder der gleichen Klasse / eines Jahrgangs so
gezielt in einen gemeinsamen Hort gelenkt werden, was wiederum Vorteile für den Hort,
die Kinder und die Grundschule hat.


Dr. Nils Kößler
Fraktionsvorsitzender


Antragstellerinnen und Antragsteller:
Stv. Sara Steinhardt Stv. Carolin Friedrich
Stv. Anita Akmadz Stv. Claudia Korenke
Stv. Christian Becker