Frankfurter Neue Presse, 23. Februar 2019 - Die CDU-Fraktion im Römer erwartet vom Magistrat die zügige Vorlage einer fundierten Standortplanung für die Frankfurter Berufsschulen.
„Berufsschulen dürfen nicht länger als Stiefkinder der Frankfurter Bildungspolitik behandelt werden“, erklären die bildungspolitische Sprecherin Sabine Fischer und die wirtschaftspolitische Sprecherin Christiane Loizides nach einem Informationsbesuch in der Berta-Jourdan-Schule im Nordend. Gerade wegen des Fachkräftemangels müssten Berufsschulen mehr unterstützt werden, finden die Christdemokratinnen.
Loizides erinnert daran, dass Bildungsdezernentin Sylvia Weber bereits vor zweieinhalb Jahren den Beteiligungsprozess „Frankfurt macht Berufsschule“ eröffnet habe. Bis Herbst 2017 seien auch Maßnahmen und Entwicklungsschritte für die berufliche Bildung formuliert worden.
Seitdem aber herrsche Funkstille. „Die Zeit läuft uns langsam davon“, sagt Loizides. Der IHK-Fachkräftemonitor habe gezeigt, dass in den Betrieben im Bezirk der IHK Frankfurt am Main im Jahr 2018 rund 71 000 Fachkräfte gefehlt hätten. „Das wirkt sich auch direkt auf die Wettbewerbsfähigkeit in vielen Unternehmen aus“, so Loizides. Dringend erforderlich ist aus Sicht der CDU-Fraktion die bauliche Modernisierung vieler Berufsschulen als auch eine verbesserte Ausstattung, um die Digitalisierung in den Lernkonzepten besser abbilden zu können.
In Frankfurt gibt es 16 Berufsschulen in städtischer Trägerschaft mit knapp 27 000 Schülern, davon fast 19 000 Auszubildende im dualen System. In der Berta-Jourdan-Schule werden 1800 Schüler für Berufe der Sozialpädagogik, der Heilerziehung, der Gastronomie und der Pflege ausgebildet, davon 900 für den Erzieherberuf. Frankfurt wächst, der Bedarf an Kita-Plätzen steigt. Derzeit aber platze die Berta-Jourdan-Schule, die in den letzten 25 Jahren auf das Dreifache angewachsen sei, aus allen Nähten, moniert die CDU-Fraktion.